STADEIT
homeÜber STATransparente GesellschaftnewsKarriereFahrgastrechtebmmKontakt
Mobilität & Zukunft Eisenbahnen & Seilbahnen Nachhaltig & sicher

Die Tram: Daten und Fakten

Informationen aus erster Hand

In den letzten Wochen hat die STA - Südtiroler Transportstrukturen AG gemeinsam mit der Gemeinde Bozen Infoabende in allen Bozner Stadtvierteln organisiert, um das Tramprojekt vorzustellen. Rund 600 Bürgerinnen und Bürger haben das Angebot angenommen, um aus erster Hand über technische Details und Fakten zur Tram informiert zu werden. Das Interesse reichte dabei von möglichen alternativen Verkehrsmitteln über die Einbindung von Fahrradwegen bis hin zu bestehenden und künftigen Buslinien.

Warum braucht es eine Tram?
Die Bozner Tram ist Teil des sogenannten „PUMS“ (Nachhaltiger Mobilitätsplan), ein strategisches Instrument zur Planung der mittel- bis langfristigen Mobilität der Landeshauptstadt. In diesem Papier wird den öffentlichen Verkehrsmitteln - und dabei vor allem der Tram - als attraktive Alternative zum Individualverkehr eine große Bedeutung zugeschrieben, wobei die Tram Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs sein wird. Sie punktet dabei vor allem in Sachen Kapazität (rund 260 beförderte Fahrgäste pro Tram), Bequemlichkeit und Verlässlichkeit.    

Gibt es Alternativen zur Tram und wie realistisch sind diese?
Eine rasch umzusetzende Alternative ist der Einsatz zusätzlicher Autobusse, wobei die Kapazität eines Autobusses mit max. 90 bis 120 Fahrgästen nicht jener einer Tram entspricht. Außerdem ist von jenen Städten, in denen bereits heute eine Tram fährt, bekannt, dass der alleinige Einsatz von zusätzlichen Bussen oder O-Bussen nicht zu einer bedeutsamen Zunahme an Fahrgästen führt. Mit einem effizienten, zuverlässigen, pünktlichen und vor allem bequemen Verkehrsmittel wie der Tram fällt der Umstieg auf die Öffis hingegen leichter.
Ein U-Bahn-System bzw. Schwebebahnen scheinen für die Stadt Bozen überdimensioniert und sind vor allem zu teuer. Gerade Schwebebahnen (Seilbahnen, Einschienenbahn mit hängenden Wagen) sind in Europa sehr selten, da sie in historischen Altstädten optisch oft als störend empfunden werden und im Vergleich zu einer Tram viel weniger Fahrgäste transportieren können.  

Wird die Tram auf einer eigenen Spur fahren?
Der Bau einer zweigleisigen Strecke macht eine flexible Gestaltung verschiedener Betriebsmodelle mit der Möglichkeit der Frequenzerhöhung und der Erweiterung des Trassenangebotes möglich. Die Tram fährt stadteinwärts auf einer eigenen Spur, genauso wie stadtauswärts im historischen Stadtzentrum (ausgenommen in der Sparkassenstraße, Rosministraße und Talferbrücke), in der Freiheitsstraße, Italienallee, der gesamten Drususstraße bis zur Kreuzung mit der Palermostraße, der Meraner Straße und Böhlerstraße. Deshalb kann ein pünktlicher und verlässlicher Dienst angeboten werden. Dort, wo sich die Tram die Spur mit anderen Verkehrsmitteln teilt, wird ein intelligentes Ampelsystem für die Vorfahrt vor den anderen Verkehrsmitteln sorgen. Die Rettungsfahrzeuge im Einsatz können auf jeden Fall die Tramspur nutzen.

Eigene Spur    
Sigmundskron/Krankenhaus – Bahnhof Bozen    6,672 km
Bahnhof Bozen - Sigmundskron/Krankenhaus     4,105 km
    
Gemischte Spur    
Sigmundskron/Krankenhaus – Bahnhof Bozen    0,528 km
Bahnhof Bozen - Sigmundskron/Krankenhaus     3,095 km

Warum wurde diese Trassenführung ausgewählt?
Dieser Entscheidung liegen zahlreiche Analysen zugrunde. Dabei wurde die Nachfrage genauso berücksichtigt (entlang der Trasse leben rund 30.000 Menschen, während rund 26.000 Personen in einem Umkreis von 300 Metern arbeiten), wie die Erreichbarkeit des Krankenhauses und die Anbindung an außerstädtische Verkehrsmittel (Bahnhof Bozen, Bahnhof Sigmundskron).

Werden durch den Bau der Tram Parkplätze zurückgebaut?
Entlang der Tramstrecke werden in der Sparkassenstraße, Rosministraße und Italienallee einige öffentliche Parkplätze entfernt. Mit dem Bau der Tiefgarage am Siegesplatz wird ein zusätzliches Angebot geschaffen.

Nimmt die Tram den Fahrradfahrern Platz weg?
Bozen ist – was die Fahrradwege betrifft – eine Modellstadt und das soll auch so bleiben. Es ist deshalb geplant, die Fahrradwege an die Tramhaltestellen anzubinden und entlang der gesamten Linie mit der Errichtung von Fahrradabstellplätzen bzw. Bikesharing-Punkten den städtischen Raum aufzuwerten.

Inwiefern ist die Tram barrierefrei?
Von Beginn der Planungsarbeiten an wurde darauf Wert gelegt, architektonische Hürden zu vermeiden. Da sich Haltestellen und Tram auf derselben Höhe befinden, ist ein barrierefreier Zu- und Ausstieg ohne Stufen möglich. Damit kann die Tram auch von Personen mit eingeschränkter Mobilität, älteren Menschen und Müttern und Vätern mit einem Kinderwagen genutzt werden. Außerdem ist der Innenraum einer Tram im Vergleich zu herkömmlichen Bussen, wo die Reifen viel Platz beanspruchen, großzügiger und offener gestaltet.   

Werden nach der Fertigstellung der Tram Buslinien wegfallen?
Die Tram soll nach der Fertigstellung den Umstieg von den privaten Pkws auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtern. Gerade um dieses Ziel zu erreichen und einen quantitativ und qualitativ besseren Service anzubieten, ist es notwendig, die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel (Autobusse, Metrobus) auf die Tram als abzustimmen und optimal miteinander zu vernetzen. Zu diesem Zweck ist die SASA bereits heute in die Projektarbeiten eingebunden.

Wie lange dauert die Realisierung der Tram?
Für die Planungsarbeiten sind 4 Jahre vorgesehen; die effektiven Bauarbeiten werden voraussichtlich 3 Jahre lang dauern.

Wie hoch ist die Lebensdauer der Tramgarnituren?
Die Tramgarnituren, also das Rollmaterial, haben eine Lebensdauer von rund 35 Jahren, jene eines Busses hingegen 12 Jahre.

Welche Emissionen erzeugt eine Tram?
Die Tram erzeugt durch den Elektroantrieb keine Emissionen. Bei der Fahrt mit dem dieselbetriebenen Autobus werden hingegen Abgase erzeugt. Außerdem werden bei der Fahrt die Reifen eines Autobusses (egal ob elektrisch oder dieselbetrieben) abgerieben, was zusätzlich Feinstaub produziert.

Bozner Tram: Daten und Fakten
  • Streckenverlauf: Die zweigleisig geplante Strecke ist insgesamt 7,2 Kilometer lang, wobei die Linie 1 vom Bozner Bahnhof zum Krankenhaus führt und die Linie 2 die Strecke Bahnhof-Sigmundskron bedient.
  • Haltestellen: Auf der Strecke sind insgesamt 17 Haltestellen vorgesehen.
  • Vertaktung: Geplant ist eine 10minütige Vertaktung (Richtung Krankenhaus) bzw. 30 Minuten (Richtung Sigmundskron) zu Spitzenzeiten.
  • Fahrtzeit:  Zwischen dem Bozner Bahnhof und dem Krankenhaus ist eine Fahrtzeit von 19 Minuten vorgesehen. Zwischen dem Bozner Bahnhof und Sigmundskron werden es 21 Minuten pro Richtung sein.
  • Intermodalität: Die Tram soll nach der Fertigstellung einen attraktiven Umstieg zwischen den städtischen und außerstädtischen Verkehrsmitteln (Bahn, Metrobus, Busse) ermöglichen und an das Radwegenetz angeschlossen werden. Wichtige Knotenpunkte, an denen sich die Verkehrsmittel treffen, sind Sigmundskron, die Meraner Kreuzung und der Hadrianplatz.
  • Kapazität: Eine Tram kann bis zu 260 Fahrgäste transportieren.
  • Antrieb: Die Tram funktioniert auf der gesamten Strecke elektrisch und damit emissionsfrei. Im historischen Zentrum fährt die Tram ohne Oberleitung.
  • Gleistechnologien: Die Tram fährt auf modernen Gleisen geräuscharm und vibrationsfrei und bietet damit hohen Fahrkomfort.

Bozner Tram: Kosten
 
Bauarbeiten 125 Mio Euro
Rollmaterial 25 Mio Euro
Enteignungen-Entschädigungen 13 Mio Euro
Technische Spesen 14 Mio Euro
Unvorhergesehene 15 Mio Euro
Summe     192 Mio Euro
   
Mehrwertsteuer     19 Mio Euro



Downloads:
Streckenverlauf
Projektpräsentation