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Neue technische Standards für die Vinschger Bahn

Elektrifizierung: Zusammenarbeit mit RFI

Martin Ausserdorfer (r.) und Maurizio Gentile
Für die technische Aufrüstung der Vinschger Bahn im Rahmen der bevorstehenden Elektrifizierung greifen das Land Südtirol und die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) auf das Knowhow der italienischen Betreibergesellschaft für das Schienennetz RFI zurück. Am Dienstagabend, 19. April, unterzeichneten STA-Präsident Martin Ausserdorfer und RFI-Geschäftsführer Maurizio Gentile in Rom ein entsprechendes Abkommen. Für Mobilitätslandesrat Florian Mussner ist dieses Abkommen „der Auftakt dafür, um die Vinschger Bahn nach neuestem europäischem Standard in Sachen Eisenbahntechnologie rundum zu modernisieren“. „Damit ist die Vinschger Bahn für jede künftige Weiterentwicklung und für einen möglichen weiteren Ausbau gerüstet“, sagt Mussner.
Gemäß dem Abkommen wird RFI der STA bei den technischen Infrastrukturarbeiten zur Potenzierung der Vinschger Bahn mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Einmal mehr wird damit die gute Zusammenarbeit zwischen dem Land Südtirol und den italienischen Eisenbahngesellschaften besiegelt“, unterstreicht STA-Präsident Ausserdorfer. Konkret handelt es sich um die Installation der Steuerungs- und Kontrollsysteme „ERTMS / ETCS Level 2 High Density“ für die neue Vinschger Bahn sowie um die Daten- und Kommunikationssysteme „GSM-Railways“ (GSM-R) mit den entsprechenden Schnittstellen.
Laut Ausserdorfer geht es darum, gemeinsam mit RFI die technischen Details zu definieren, und auch um die Assistenz bei der Inbetriebnahme und Wartung der Anlagen. Zudem wird RFI die STA in der Projektierungsphase unterstützen, um das neue Stromnetz der Vinschger Bahn (25 Kilovolt) an das konventionelle Netz der Meraner Bahnlinie (drei Kilovolt) anzuschließen.
Das System European Rail Traffic Management System/European Train Control System (ERTMS/ETCS) Level 2 entspricht dem neuen Eisenbahnstandard, das es den Zügen ermöglicht, auf verschiedenen Bahnsystemen zu verkehren. Es kommt auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken zur Anwendung und wird derzeit von RFI in verschiedenen Knotenpunkten und Großstädten installiert, mittelfristig werden auch die konventionellen Bahnlinien damit ausgestattet. Das System ermöglicht flüssige Abläufe und vor allem sehr enge Zugfolgen im Bahnverkehr bei Fahrgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometer und gewährleistet sehr hohe Sicherheitsstandards und Pünktlichkeit auch bei dichtem Taktverkehr.
Das GSM-R, das auf einer Frequenz von 900 Megahertz sendet und seit 2004 von RFI genutzt wird, ermöglicht sowohl die normale Sprach- und Datenkommunikation als auch den Austausch  zwischen den Signalanlagen und der modernen Leittechnik. Hierfür wird es auch eine Zusammenarbeit zwischen der Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) und der STA geben.